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Ronja Heinelt | Praktische Einführung in die Diskursanalyse am Beispiel von Erziehung und Nation

Samstag, 12. Mai 2018 - 12:00 bis 17:00
Ort: 
S1|03/65

Workshop „Praktische Einführung in die Diskursanalyse am Beispiel von Erziehung und Nation“ – Ankündigungstext

Der Diskursbegriff hat seit Jahren Konjunktur und wird vielfältig verwendet. Kritiker*innen sehen in ihm einen Allgemeinplatz, der alles erklären will, nichts klärt und auf der Theorie-Ebene verhaftet bleibt, Liebhaber*innen eine Denkfigur, um Wirklichkeit in ihren Konstruktionsprozess zu fassen. Die Diskursanalyse bietet hierfür die Instrumente.

Der Weg von der Diskurtheorie zur Diskursanalyse als Methode zum tatsächlichen diskursanalytischen Arbeiten ist jedoch nicht einfach. In diesem Workshop soll der Diskursbegriff deshalb in seiner praktischen Anwendung betrachtet werden: Anhand einer diskursanalytischen Arbeit zu Nationalerziehungskonzepten in der Erziehungswissenschaft zwischen 1789 und 1945 wird aufgezeigt, wie diskursanalytisches Arbeiten aussehen kann. Hierzu wird in die verwendeten diskursanalytischen Ansätze eingeführt und schrittweise dargestellt, wie mit diesen der Gegenstand der Nationalerziehungskonzepte bearbeitet wurde. Dabei stehen konkrete Probleme wie die Korpusbildung, die Auswahl der Analyseinstrumente und die Gestaltung des Arbeitsprozesses im Vordergrund. Diskurstheorie wird nur in dem Maße besprochen das nötig ist, damit alle Teilnehmenden dem Inhalt folgen können. Der Workshop richtet sich auch an Menschen, die sich bisher nicht mit Diskurs auseinandergesetzt haben und will einen Rahmen bieten, gemeinsam die Frage Wie geht das jetzt eigentlich? zu klären, deren Beantwortung in Uni-Seminaren oft zu kurz kommt.

 

Ronja Heinelt studierte Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. In ihrer Abschlussarbeit setzte sie sich mit dem Wandel des Nationenbegriffs in Nationalerziehungskonzepten in dem Spannungsfeld von Kosmopolitismus und völkischem Rassismus zwischen 1789 und 1945 auseinander. Derzeit lehrt sie an der Universität Hamburg und arbeitet an dem DFG-Projekt „Das Wissen über Türken und die Türkei in der Pädagogik –  Analyse des diskursiven Wandels 1839-1945“ mit. Neben und in der historischen Bildungsforschung befasst sie sich sozialen Ungleichheitsverhältnissen in ihrem intersektionalen Zusammenspiel.