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Nancy Lambertz | Workhsop zur historischen Diskursanalyse

Freitag, 8. Juni 2018 - 12:00 bis Samstag, 9. Juni 2018 - 17:00
Ort: 
S1|03/65

„Die historische Diskursanalyse geht grundsätzlich vom Konstruktionscharakter soziokultureller Wirklichkeiten aus und fragt vor diesem Hintergrund nach den Arten und Weisen, mit denen im historischen Prozess Formen des Wissens, der Wahrheit und der Wirklichkeit hervorgebracht werden.“ (Landwehr 2018;96) Folgt man dieser Grundlage und sieht Diskurse als geregelte Ordnungsmuster an, die die Konstruktionen organisieren, hat man bereits einen Analyserahmen. Diese Ordnungsmuster können sich in Handlungen, Medien, Kommunikation aber auch Objekten niederschlagen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass sie einer gewissen Regelmäßigkeit unterliegen. Die Thematik, um die es in dem Diskurs geht, muss vom Grundgedanken her wiederholt werden. So lassen sich Diskurse entdecken.

Warum aber ausgerechnet historische Diskursanalyse? Da man damit den diskursiven Fundamenten sozial konstruierter Wirklichkeiten auf den Grund gehen kann. Wirklichkeitsproduktion ist im Abendland nun einmal historisch organisiert. Der Vorteil eben jener zeitlichen Distanz zum Untersuchungsgegenstand ist vor allem der, dass Diskurse häufig erst dadurch auffallen. Forscher sind damit nicht mehr so involviert, wie in Diskurse die uns eben in unserer Gegenwart ständig beeinflussen und umgeben.

Genau solche historischen Diskurse sollen untersucht und beispielhaft anhand dieser Methode auseinandergenommen werden. In einzelnen Untersuchungsschritten sollen dabei die Hürden einer Diskursanalyse abgebaut und die Sicht auf solche Phänomene geschärft werden.

Verwendete Literatur im Text:
Landwehr, Achim: Historische Diskursanalyse (= Historische Einführungen; 4), 2. aktual. Aufl., Frankfurt a. M. 2018, S. 96.

 

Nancy Lambertz (geb. Erasmus) studierte zuerst Jura, ab 2006 Geschichte und Soziologie an der Henrich-Heine-Universität Düsseldorf. Sie ist seit 2012 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit angestellt und begann ihre Promotion ein Jahr später bei Herr Prof. Dr. Achim Landwehr. Das Thema ihres Dissertationsvorhabens lautet „Christian Cruwell – Einsichten in das Leben eines Lemgoer Kaufmanns um 1600“. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Kultur-, Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der europäischen Frühen Neuzeit.