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AStA TU Darmstadt sieht erneute Bologna-Konferenz kritisch

Heute inszeniert das Bundesministerium erneut die Bologna-Konferenz. Es zeigt sich einmal mehr, dass eine ehrliche Aufarbeitung der Bologna-Reformen nicht angestrebt wird. Der AStA kritisiert die Zusammensetzung der eingeladenen Gäste als unzulänglich un

Auch wenn der AStA der TU Darmstadt sich klar gegen eine Funktionalisierung von Bildungsprozessen ausspricht, „...belegt die INCHER-Absolventenstudie, dass der Bachelor-Abschluss in vielen Fällen kein berufsqualifizierender Abschluss ist und auf dem Arbeitsmarkt schlechter bewertet wird als die alten Studienabschlüsse. Somit liegt eine Abwertung der Studienabschlüsse vor, die nicht wegzureden ist.“ Sebastian Ankenbrand (Referent für Hochschulpolitik, AStA TU Darmstadt) „Daher liegt die einzige Möglichkeit eine Abwertung akademischer Bildungsabschlüsse zu vermeiden darin, den Master als Regelabschluss und damit bundesweit die Zulassungsfreiheit festzuschreiben.
„Angesichts der Engpässe und tausender fehlender Masterplätze besteht die absolute Notwendigkeit, jetzt die Kapazitäten der Hochschulen zu erhöhen und umgehend bundesweit mehr Master-Plätze zu schaffen.“Sebastian Ankenbrand (Referent für Hochschulpolitik, AStA TU Darmstadt)
„Gleichzeitig zur Hochschulstrukturreform bestätigen immer mehr Studien, dass Studienzeitverkürzung und erhöhter Leistungsdruck die soziale Situation der Studierenden massiv verschlechtert hat“. Giulietta Bender (Referentin für Gleichstellung und Feminismus, AStA TU Darmstadt). Immer weniger Studierenden erhalten die Bafög-Unterstützung und selbst wenn, lässt eine längst überfällige Anpassung an die Lebenshaltungskosten bisweilen auf sich warten. Als Reaktion auf die Verschärfung der sozialen Situation nehmen die psychotherapeutischen Behandlungen und entsprechend die bedingten Abbrecher*innenzahlen dramatisch zu. „Defakto befinden sich über 60% der Studierenden in einem Spannungsfeld zwischen Lohnarbeit und Vollzeitstudium sowie in Konkurrenz zu den anderen Studierenden.“ Sebastian Ankenbrand (Referent für Hochschulpolitik, AStA TU Darmstadt)
Verschärft wird die Ökonomisierung der Bildungseinrichtungen durch die Trennung in Forschungs- und Ausbildungsuniversitäten, die zueinander z.B. durch die Exzellenzinitiative in Konkurrenz gesetzt werden. Endprodukt dieser Entwicklung ist die Schaffung von wenigen Eliteuniversitäten mit entsprechenden Zugangsbeschränkungen und die tendenzielle Trennung von Forschung und Lehre auf der einen Seite und auf der anderen Seite unterfinanzierte Ausbildungsinstitutionen die Studierenden durch ihr Studium schleusen.
„Die Proteste der letzten Jahre haben gezeigt, dass der Bologna Prozess der Bildungslandschaft merklich geschadet hat – da wird eine Schavan-Show 2.0 nichts schön reden können.“ Sebastian Ankenbrand (Referent für Hochschulpolitik, AStA TU Darmstadt)

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