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Deine Stimme für 603qm!

Ein Artikel aus der AStA Zeitung "lesezeichen" zu den Hochschulwahlen 2012

Während den diesjährigen Hochschulwahlen vom 18. bis zum 21.6. findet eine Urabstimmung über den Erhalt des 603qm statt. Im Folgenden wird deshalb das 603qm als studentisches Kulturprojekt und dessen Relevanz für die Stadt Darmstadt und für die Studierendenschaft der TU erklärt und über den Inhalt der Urabstimmung informiert.
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<h2> Was ist das 603qm?</h2>
Das 603qm ist ein studentischer Kulturbetrieb, der wie auch der Schlosskeller als gewerbliches Referat der Studierendenschaft der TU Darmstadt betrieben wird. Die Veranstaltungsvielfalt reicht dabei von Klubveranstaltungen und Livekonzerten, über Vorträge und Lesungen bis hin zum Kneipenabend als allseits beliebtem, studentischem Treffpunkt und dem täglichen Cafébetrieb.<br /> <br /> Das Programm wird selbstbestimmt vom Team des 603qm gestaltet und es ist möglich, eigene Ideen bei den Gruppen für die verschiedenen Veranstaltungsreihen einzubringen. Auch die Planung der Arbeitsabläufe organisiert das 603qm eigenständig und offene Fragen werden auf der Vollversammlung aller dort Mitwirkenden gemeinsam entschieden.
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<h2> Wie ist es entstanden?</h2>
Das derzeitige Gebäude des 603qm wurde 1952 für den Fachbereich Maschinenbau erbaut, aber nur bis 1970 verwendet. Da Prof. Stöferle für das Gebäude zuständig war, ist es bei manchen auch besser bekannt als "Stoeferlehalle". Nach einer Zwischennutzung als Materiallager, wurde die Halle aufgegeben, da das Dach einsturzgefährdet war. Während den Studierendenprotesten 1997 entstand dann die Idee, das Gebäude als Veranstaltungszentrum zu nutzen.<br /> <br /> Nachdem Sponsoren gefunden und das Dach saniert worden war, fand sich eine Architekturgruppe zusammen, die den Innenausbau und die konzeptionelle Gestaltung übernahmen. Diese Entwicklungen mündeten schließlich 2003 in der Eröffnung des jetzigen 603qm.
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<h2> Warum ist es wichtig?</h2>
Bereits zu Beginn zeigte sich deutlich, dass das 603qm mit seinem vielfältigen Veranstaltungsprogramm eine bestehende Lücke im Darmstädter Kultur- und Nachtleben ausfüllt. Die größere Fläche des 603qm gegenüber der des Schlosskellers erlaubt es, zum Teil sogar international bekannte Künstler und Künstlerinnen preisgünstig zu präsentieren. Allgemein wird bei den Preisen im 603qm darauf geachtet, diese möglichst studierendenfreundlich zu halten. Eine direkte Konkurrenz zum Schlosskeller stellt das 603qm trotz der örtlichen Nähe aber nicht dar. Im Gegenteil: Seit der Eröffnung ist die Innenstadt von Darmstadt attraktiver geworden und insgesamt mehr belebt, wovon auch der Schlosskeller profitiert.<br /> <br /> Böse Zungen behaupten manchmal, die Halbwertszeit eines Clubs betrüge etwa fünf Jahre und sei beim 603qm daher bereits überschritten. Glücklicherweise wird das Programm aber kollaborativ von Menschen mit unterschiedlichen Musikansichten und -einsichten gestaltet, was es dem 603qm erlaubt, sich regelmäßig zu wandeln und neu zu erfinden.<br /> <br /> Aufgrund der zentralen Lage, mitten in der Innenstadt, und dem breit gefächerten Angebot fungiert das 603qm auch als Schnittstelle zwischen den Studierenden und der Bevölkerung und damit auch zwischen Universität und Stadt. Dieser Austausch wird in Darmstadt oft vernachlässigt und das, obwohl auf dem Ortsschild von einer "Wissenschaftsstadt" die Rede ist.<br /> <br /> Möglich wird die Kulturarbeit des 603qm vor allem durch die Anbindung an die Studierendenschaft, ist sie es doch, die eine finanziell und von der breiten Masse unabhängige Ausrichtung erlaubt, die vielen anderen Kulturbetrieben leider nicht vergönnt ist. Die "Unterstützung kultureller und musischer Interessen der Studierenden" gehört zu den Aufgaben der Studierendenschaft und durch das Zusammenkommen von vielen unterschiedlichen Menschen bietet sie ideale Bedingungen für ein Kulturprojekt, wie das 603qm.
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<h2> Was passiert in der Zukunft?</h2>
Nach dem Einschreiten des Ordnungsamtes Ende letzten Jahres und der Untersagung von lauten Musikveranstaltungen, wurden lange Verhandlungen mit der Universitätsverwaltung geführt. Letztlich wurde sich darauf geeinigt, dass an der Stelle der jetzigen Halle ein neues Gebäude errichtet wird. Das Projekt 603qm wird dort Flächen für den Cafébetrieb im Erdgeschoss und Veranstaltungsräume im Keller erhalten, die eine entsprechende Lärmdämmung aufweisen. Der Studierendenschaft und dem 603qm wurde ein umfassendes Mitspracherecht bei der Planung der neuen Räumlichkeiten zugesichert. Aufgrund der langjährigen Erfahrung aus der bisherigen Kulturarbeit, ist es möglich so zu planen, dass in Zukunft auch kleine Livekonzerte kostengünstig möglich sein werden, was die Veranstaltungspalette weiter verbreitert. Eine Planungssicherheit bei der alten Halle bestand bisher nicht, da der Nutzungsvertrag immer nur für wenige Jahre verlängert wurde. Eine weitere Errungenschaft ist daher, dass die Nutzung der neuen Räume für eine Dauer von mindestens 10 Jahren garantiert ist.<br /> <br /> Die Studierendenschaft muss sich jedoch mit insgesamt 90.000 Euro an den Bau- und Einrichtungskosten beteiligen, damit das 603qm in seine neuen Räume einziehen darf. Zusätzlich werden schätzungsweise 50.000 Euro für die großteils technische Innenausstattung benötigt, die 603qm und Studierendenschaft selbst stellen müssen. Rechnet man die Baukosten auf die Nutzungsdauer von 10 Jahren um und die Innenausstattung auf 5 Jahre, dann ergibt sich bei 25.000 Studierenden an der TU Darmstadt für jeden Student und jede Studentin ein Betrag von 38 Cent pro Semester, um die Kosten zu stemmen. Diese Beträge werden aus dem Haushalt der Studierendenschaft gedeckt. Eine Erhöhung der Semesterbeiträge ist zur Deckung der Ausgaben nicht erforderlich.<br /> <strong> <br /> Ein Aufruf zum Schluss:</strong> Macht Euch Gedanken, geht zur Urabstimmung und entscheidet mit; für den Erhalt des Kulturprojekts 603qm in Darmstadt!<br /> <br /> &nbsp;<br /> <br /> Ein Artikel aus der AStA Zeitung "lesezeichen" zu den Hochschulwahlen 2012.

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