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Manfred Dahlmann: Michel Foucault und das Rätsel der Macht

Dienstag, 10. Juni 2014 - 18:30
Ort: 
Oetinger Villa (Kranichsteiner Straße 81)

„In den Köpfen der Studenten hat Foucault Marx ersetzt.“ Diese Feststellung von Johannes Agnoli aus dem Jahre 1979 war gar nicht resignativ gemeint: Was da in den Köpfen der Nach-68er spukte und Marx genannt wurde, hatte mit dem Marx der Kritik der politischen Ökonomie schon lange kaum noch mehr als den Namen gemein. Umso interessanter die Frage, was denn durch das Gedankengebäude Foucaults ersetzt worden ist und warum diese Ersetzung (im Grunde weltweit) nicht nur in so rasender Geschwindigkeit vonstatten ging, sondern bis heute unvermindert anhält. Foucault muss (besonders unter rebellischen Intellektuellen) einen Nerv getroffen und ein Bedürfnis befriedigt haben, gegen das die Marxsche Kritik, in welcher Fassung auch immer, chancenlos scheint.

Was also fasziniert so an Foucault? Diese Frage ist nur zu beantworten, wenn man tief in die philosophische Trickkiste Foucaults eintaucht und das heißt: auch anspricht, was die Intellektuellen in den 1920er Jahren so an Martin Heidegger faszinierte.