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Solidaritätserklärung gegenüber den ausländischen Studierenden

Im Zuge des aggressiven und ausländerfeindlichen Wahlkampfs des hessischen Ministerpräsidenten erklärt sich der AStA gegenüber den ausländischen Studierenden solidarisch.

Der AStA solidarisiert sich mit allen ausländischen Studierenden der TU und spricht ihnen sein Vertrauen aus.
Der Anlass dafür ist der rechtspopulistische Wahlkampf des amtierenden hessischen Ministerpräsidenten, Roland Koch. Durch die kaltschnäuzige Wahlkampfpolitik, mit ausländerfeindlichen Äußerungen Stimmen im konservativen und rechten Lager zu werben, hat es Roland Koch geschafft, nicht nur hitzige Debatten loszutreten, sondern vor allem eine Atmosphäre der Angst zu erzeugen. Die Zielgruppe von Kochs Polemik wird ein weiteres Mal deutlich, wenn dieser statt Präventionsarbeit oder einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den Problemen des de facto Einwanderungslandes Deutschland, lieber höhere Strafen und menschenunwürdige &#8222;Boot-Camps&#8220; für Jugendliche fordert, obwohl schon vor der aktuellen Debatte <a href="http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26986/1.html"> Experten vor der Nutzlosigkeit dieser Maßnahmen gewarnt haben </a> .
Die Universität und das studentische Leben auf dem Campus, in den Wohnheimen oder in der Stadt lebt von Vertrauen. Vom Vertrauen zwischen den Statusgruppen, vor allem aber vom Vertrauen zwischen den Studierenden, über alle Nationen und Ethnien hinweg. Wie einfach, wie friedlich, ja wie fruchtbar ethnisch heterogenes Zusammenleben sein kann, kann jederzeit in den Wohnheimen in Darmstadt erfahren werden.
Roland Koch vernichtet viel von dem Vertrauen, das in Deutschland seit 40 Jahren mit Ausländern, oder Deutschen mit Migrationshintergrund aufgebaut wurde, indem er ganze Volksgruppen in Sippenhaft nimmt. Betrachtet man die Fakten, denen Kochs reißerische Aussagen zugrunde liegen, einmal im wissenschaftlichen Licht, fällt die Plumpheit der Argumentation sofort auf. Wie der paritätische Wohlfahrtsverband in einem <a href="http://www.der-paritaetische.de/fileadmin/dokumente/downloads/offener_br... offenen Brief </a> an Koch und Merkel deutlich macht, hat die soziale, finanzielle Herkunft erwiesenermaßen den allergrößten Einfluß auf die jungen Menschen in Deutschland. Es ist nicht ihrer ethnischen Herkunft zu verdanken, dass diese Menschen überproportional straffällig werden, sondern ihrer aussichtslosen Lage, die u.a. Roland Koch in den letzten 9 Jahren nicht zu bessern vermocht hat. Deutsche mit vergleichbarem sozialen Hintergrund werden kaum weniger straffällig. Dies alles ist bei aufmerksamem Lesen sogar der <a href="http://www.bild.t-online.de/BILD/news/politik/2007/12/30/pass-probe/hg-j... Bildzeitung </a> zu entnehmen.
Mit Schrecken müssen wir als humanistisch und weltoffen erzogene Studierende mit ansehen, wie eine Gesellschaft wider jedes bessere Wissen gespalten wird, statt dass die Schwierigkeiten der sozialen Problemgruppen von Allen wahr- und in Angriff genommen werden. Um dieser von oben diktierten Angst vor ausländischen Mitbürgern entgegen zu wirken, sei hier auf den <a href="http://www.tu-darmstadt.de/international/iso/aktuelles/hochschulevents_n... Neujahrsempfang des Präsidenten der TU </a> hingewiesen. Dieser findet jährlich statt, und feiert mit Programm und kulinarischen Genüssen aus aller Welt die Internationalität der TU und ihrer Studierenden. Wir freuen uns auf euch!

News Author: 
Michael Heister