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Stellungnahme zu dem Improve!2009 Kongress

Am 18. und 19. November 2009 findet in Köln ein internationaler Kongress für die Neuausrichtung der Hochschulen als Dienstleister statt. Thematisiert wird ... „das Spektrum von innovativen Produkten und Dienstleistungen für Hochschulen und Forschungseinri

Leider beschränkt sich diese Veranstaltung nur auf die im Bologna-Prozess angelegte und durch die Hochschulleitungen forcierte wirtschaftliche Durchdringungen der Hochschulen.

„Ein spannender neuer Markt entwickelt sich - Der Wettbewerbsgedanke unter den Hochschulen wird gestärkt, die Leistungsfähigkeit und Attraktivität der einzelnen Standorte wachsen. Der neuen Nachfrage nach Beratung, nach Soft- und Hardware und Lösungen von der Einschreibung bis zur Ehemaligenbindung steht heute ein wachsender Markt an intelligenten Produkten und Dienstleistungen gegenüber.“ (Einladungsprospekt Improve!2009)

Ungeachtet der weltweiten Proteste gegen die Einflussnahme von privatwirtschaftlichen Interessen auf die Hochschulen wird auf diesem Kongress unglaublich unverblümt Bildung als eine Ware verklärt, Hochschulbildung als ein Markt deklariert und die einzelnen Hochschulen in direkte Konkurrenz zu einander gesetzt. Ebenso wird hier ein Verständnis von Qualität geprägt, was sich ausschließlich auf die Verwertbarkeit und den erwirtschafteten Gewinn bezieht.

„Den erfolgreichen Hochschulen gelingt es, sich als Marke zu etablieren. Mit ihrem unverwechselbaren Profil schaffen sie Vertrauen und können so die besten Forscher, Dozenten, Studenten und attraktive Wirtschaftspartner an sich binden. Dabei sind Visionen und neue Strategien ebenso gefragt wie innovative Dienstleistungen und Produkte.“ (Einladungsprospekt Improve!2009)

Der AStA der TU-Darmstadt und das Komitee für freie Bildung Darmstadt üben scharfe Kritik an dieser Veranstaltung und rufen die Hochschulleitungen und alle Verantwortlichen im Bildungsbereich der Bundesrepublik Deutschland zum Boykott dieser Veranstaltung auf.

Die Proteste der vergangenen Tage haben wieder einmal deutlich gezeigt, dass diese weltweiten Entwicklungen in den Hochschulen auf massiven Protest stoßen.

„Bildung ist keine Ware, Hochschulen sind keine Dienstleister und Studierende sind keine Kunden, geschweige denn Konsumenten. Der auf dieser Veranstaltung suggerierte Bildungsbegriff wird von uns klar abgelehnt.“(Sebastian Ankenbrand, Referent für Hochschulpolitik AStA TU Darmstadt)

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