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Denkmäler zeigen sich solidarisch!

In ganz Darmstadt haben sich die Denkmäler in Geld gefärbt und zeigen sich solidarisch mit dem Bildungsstreik!

Nachdem die Denkmäler im Darmstädter Stadtgebiet schon vor einigen Jahren deutlich durch ihre Bekleidung die Abschaffung von Studiengebühren forderten, tragen sie nun wieder Gelb. „Nach der Abschaffung der Studiengebühren und dem Rücktritt Roland Kochs unterstützen wir in diesem Jahr den bundesweiten Bildungsstreik.“, erklärte die Statue des Ur-Hainer neben der Krone.
Der Bildungsstreik geht in der kommenden Woche in die dritte Runde. Nach Aktionswochen im Sommer und im Winter 2009 sollen in der Woche vom 07.06. bis zum 11.06. wieder in ganz Deutschland Aktionen stattfinden, die auf Missstände im Bildungssystem Deutschlands hinweisen.

In der Kritik stehen der Bologna-Prozess an den Hochschulen, die Verkürzungen der Schulzeit mit dem Abitur nach 12 Jahren, sowie die Zunahme des Einflusses der Wirtschaft auf Bildungsstreik.
An der TU Darmstadt findet in dieser Zeit ein großes Campus Camp statt, an dem sich jede/r Interessierte beteiligen kann. Von dort aus werden Aktionen gestartet und koordiniert um auf die Missstände in Bildung hinzuweisen. Das Camp bietet weiterhin Freiraum für alle zum denken und diskutieren, wie er ansonsten an Hochschulen Mangelware ist. Täglich finden Diskussionen und
Kulturveranstaltungen statt. Höhepunkt der Woche ist die am 09.06. um 10 Uhr vom Karolinenplatz startende Demonstration für bessere Bildung.
„Ich befürchte, dass mich die Jugend von morgen irgendwann einfach nicht mehr erkennt, da ich aus ihrem Lehrplan heraus gekürzt wurde“, so das Goethe-Denkmal im Herrngarten. Diese Befürchtungen sind nicht völlig unbegründet, hat doch erst kürzlich auch die hessische Landesregierung Kurzungen im Bereich des Bildungswesens beschlossen. So werden an
Hochschulen mit dem neuen Hochschulpakt über 30 Millionen Euro, in Schulen etwa 45 Millionen Euro eingespart.
Das Komitee für freie Bildung in Darmstadt freut sich über die erneute Unterstützung der Statuen.
„Natürlich sind wir froh über die Mithilfe der Statuen“, so eine Aktivistin des Bildungsstreik, „es ist jedoch bedauerlich, dass sich zum wiederholten Male Darmstadts Statuen in Bewegung setzen mussten, um für Solidarität und freie Bildung einzutreten.“ Es bleibt zu hoffen, dass es dieses Mal
zum letzten Mal geschehen musste.