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Vortrag: Wikileaks - Ganz schön durchsichtig

-Warum Wahrheit und Transparenz nicht frei machen Die Wahrheit über Herrschaft und Ausbeutung wurde von Wikileaks und Transparenz-Kampagnen nicht bekannter gemacht: daß sie nämlich abgeschafft gehören, wenn die Menschen frei sein sollen. Die dagegen lä

Vortrag: Wikileaks - Ganz schön durchsichtig: Warum Wahrheit und Transparenz nicht frei machen

Referent: Daniel Kulla
Zeit: Feitag, 28.01.2011; 19:30 Uhr
Ort: Altes Hauptgeäude der TU, Hochschulstraße 1, Raum 121

Die Anhänger von Wikileaks und Verfechter der Transparenz zeigen sich höchst engagiert, doch wofür und wogegen eigentlich? Daß Regierungen Menschen beherrschen, ist für sie nicht das Problem. Daß die von ihnen so oft bemühten Staatsbürger ihre Entscheidungen an andere delegieren, die dann für und über sie entscheiden, ist für sie nicht das Problem. Daß fast alle Menschen auf der Welt zur Lohnarbeit gezwungen sind und ohne sie je nach Landstrich zu Armut, Krankheit, Hunger und Tod verurteilt sind, ist für sie nicht das Problem.

Nein, sie glauben, wenn sie den Herrschenden beim Herrschen, der Exekutive beim Exekutieren und den Unternehmern beim Unternehmen auf die Finger schauen können, wäre die Welt schon gut und der Mensch frei.
Wer wiederum entscheidet, welches Geheimnis gelüftet wird und welche Wahrheit eine ist, die frei macht, wird offenbar durch Selbsternennung und Willkür bestimmt. Wer am Ventil sitzt, kann es eben aufdrehen.
Der Skandalisierung von Korruption, Geheimstrukturen und Betrug wohnt immer die Vorstellung inne, daß es ohne sie gut sein könnte, daß eine Welt, in der sich alle an die Regeln von Marktwirtschaft und Demokratie halten würden, die beste aller möglichen Welten wäre. Indem sich an den Regelverstößen aufgezogen wird, bleibt das Regelwerk unangetastet, wird sogar noch weiter aufgewertet. Indem alleinig die Zugangsbeschränkungen zu bestimmten Informationen kritisiert oder sabotiert werden, bleiben die überall beständig wirksamen Zugangsbeschränkungen zum gesellschaftlichen Reichtum, die Menschen ohne das nötige Zugangsmittel Geld notfalls verhungern lassen, unbeachtet.
Bei “Access All Areas” ginge es für Millionen von Menschen zunächst um die Lebensmittelabteilung des nächstgelegenen Supermarktes.
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