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Gegen Willkür und Befristungswahn: Hilfskräfte in den Tarifvertrag Hessen

Aufruf zum Warnstreik am 28.02.2011 Kundgebung in Frankfurt um 14:15 (Willy-Brandt-Platz) Verteiler für studentische Hilfskräfte: hiwi@asta.tu-darmstadt.de

mailto:Der Tarifvertrag Hessen des öffentlichen Dienstes wird in diesem Jahr neu verhandelt. Bisher waren wir als studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte aus dem Tarifvertrag ausgeschlossen. Wir können daher sowohl nicht von den Lohnsteigerungen, von den Urlaubsregelungen wie auch von den arbeitsschutzrechtlichen Vorteilen der regulär Beschäftigten im öffentlichen Dienst profitieren. In den diesjährigen Tarifverhandlungen wird über die so genannte Erweiterung des Geltungsbereiches – also die Aufnahme wissenschaftlicher Hilfskräfte – in den Tarifvertrag gestritten.
Und dies, obwohl wir als wissenschaftliche Hilfskräfte in Hessen mit mittlerweile über 1.134 Arbeitsplätzen (Angaben des Statistischen Bundesamtes von 2010) eine relevante Gruppe der Beschäftigten ausmachen und wichtige Arbeit in Forschung und Lehre leisten. Landes- und bundesweit weiten sich vergleichbare Arbeitsverhältnisse im Wissenschaftsbetrieb massiv aus und verstärken eine tendenzielle Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen junger WissenschaftlerInnen. Fast die Hälfte von uns wissenschaftlichen Hilfskräften in Hessen besitzt einen befristeten Arbeitsvertrag von bis zu sechs Monaten, und nur ein verschwindend geringer Prozentsatz ist über ein Jahr befristet. Oftmals handelt es sich dabei um unsere einzige Einkommensquelle. Viele von uns leben daher am der Grenze des Existenzminimums. Unter wesentlich schlechteren Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter üben wir mit dem gleichen Qualifikationsniveau gleichwertige Tätigkeiten aus. Dies ist für uns keine tragbare Arbeitsperspektive für die Zukunft. Die Erweiterung des Geltungsbereiches um wissenschaftliche Hilfskräfte kann darüber hinaus ein erster Schritt sein, perspektivisch auch allen studentischen Hilfskräften tariflich abgesicherte Arbeitsverhältnisse zu ermöglichen.

Was sind unsere zentralen Forderungen?
- Aufnahme der studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräfte in den Tarifvertrag Hessen
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Angleichung der Löhne an die der wissenschaftlichen Mitarbeiter
- Längere Vertragslaufzeiten und Planungssicherheit
- Erweiterung des Hessischen Personalvertretungsgesetz für studentische Hilfskräfte
- Die Gewerkschaften und Hochschulpräsidien sollen unsere Forderungen auf- und ernstnehmen

Wer und warum sollen wir am 28. Februar auf die Straße gehen?
Aufgerufen sind alle Tarifbeschäftigten des Landes Hessen sowie alle wissenschaftlichen Hilfskräfte an hessischen Hochschulen (für diese wird im Falle einer Gewerkschaftsmitgliedschaft Streikgeld bezahlt). Darüber hinaus appellieren wir an alle studentischen Hilfskräfte, sich mit den Streikenden zu solidarisieren und ebenfalls an den Protesten teilnehmen. Gemeinsam auf die Straße für die Aufnahme aller Hilfskräfte in den Tarifvertrag Hessen!

Wie weiter für eine Verbesserung der Arbeitsverhältnisse? Kontaktiert uns:
Tobias Cepok (Jugendbildungsreferent der GEW Hessen): tcepok@gew-hessen.de
Roman George (Hilfskraftinitiative Marburg): georger@staff.uni-marburg.de

News Author: 
sebastian