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Kanzler der RWTH Aachen plädiert indirekt für höhere Studiengebühren

In einem Interview auf unicheck.de spricht sich Kanzler Manfred Nettekoven der RWTH Aachen indirekt für höhere Studiengebühren aus. Kommt jetzt, kurz nach der Einführung der Gebühren bereits die Debatte nach einer Erhöhung auf?

Als vor einigen Jahren die Langzeitstudiengebühren eingeführt wurden, befürchteten viele, dass diese als Türöffnerfunktion für die Erhebung allgemeiner Gebühren wirken könnten. So ist es schließlich auch geschehen. Jetzt, 2007, spricht sich bereits ein Kanzler <a href="http://www.unicheck.de/news/campus-news/10128-Interview-Nettekoven-Rekto... indirekt für höhere Gebühren aus</a> , auch wenn er es nicht klar in Worte fasst.
Höhere Studiengebühren sind unvermeidlich, wollen deutsche Hochschulen internationalen Standard in der Lehre erreichen. Davon ist der Kanzler der künftigen Elite-Hochschule Aachen, Manfred Nettekoven, überzeugt. <span style="font-style:italic"> Mit den derzeitigen 500 Euro pro Semester können wir das Betreuungsverhältnis sowie Studien- und Medienangebot konkret verbessern. Mehr nicht. Mein Wunsch, vielleicht eines Tages internationalen Standard in der Lehre zu erreichen, lässt sich mit den Mitteln nicht bewerkstelligen"</span> , sagte der Kanzler der RWTH im Interview mit <a href="http://www.unicheck.de"> www.unicheck.de</a> , einem Online-Portal zu Studiengebühren der Kölner Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.
Nettekoven ist davon überzeugt, dass die finanziellen Beiträge erst dann <span style="font-style:italic"> "moderat erhöht"</span> werden können, wenn mehr Studierende eine Kreditfinanzierung in Anspruch nehmen. <span style="font-style:italic"> "Noch zu wenige haben erkannt oder können derzeit erkennen, dass die Gebühren zu einer verbesserten Lehre führen und insgesamt eine Investition in die eigene Zukunft darstellen"</span> , glaubt er.
Nettekoven, der sich ein Ansteigen der Studierendenzahl wünscht, ist überzeugt, dass Studienbeiträge nicht zu einer größeren Chancenungleichheit führen. <span style="font-style:italic"> "Vielleicht aber werden mehr junge Menschen wachgerüttelt und überlegen genauer, bevor sie ein und welches Studium sie aufnehmen"</span> , hofft er. Als Beispiel nennt er die Niederlande. Dort werde den jungen Menschen schon bei der Studienfachwahl in Beratungsprozessen klar gemacht, welche finanziellen Risiken sie eingingen, aber auch welche Chancen und Perspektiven sich eröffneten. dadurch werde das Risiko einer falschen Studienwahl reduziert. Insgesamt wünscht sich Nettekoven, dass mehr junge Menschen als bisher ein Studium aufnehmen.
Die Seite <a href="/unicheck.de"> unicheck.de</a> ist allerdings mit Vorsicht zu genießen. "Als <a href="http://www.asta.tu-darmstadt.de/cms/de/news/singlenews/ansicht/udo-corts... zahlender Kunde</a> hast Du ein Recht darauf mitzubestimmen, was Deine Uni mit Deinem Geld macht!" liest man auf der Seite. Auf <a href="http://www.studis-online.de/HoPo/art-618-unicheck_insm.php"> studis-online.de</a> erfährt man desweiteren, dass Initiator der Seite unicheck.de die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) is. Bezahlt wird deren Lobbyarbeit vor allem von den Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie, ihr Etat beträgt nach eigenen Angaben 8,8 Millionen jährlich. Die INSM arbeitet zur Durchsetzung ihrer Ziele ("marktwirtschaftliche Reformen" - was hier aber vor allem bedeutet, dass die Maßnahmen den Arbeitgebern gefallen sollen) mit verschiedenen Mitteln. Besonders beliebt sind Kooperationen, um die Inhalte möglichst als redaktionell und unabhängig in verschiedenen Medien platziert zu bekommen.

News Author: 
Dirk Völlger