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Auszeichnung "Chancentod des Jahres" wird vergeben!

Das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) sucht Kandidaten für die Auszeichnung "Chancentod des Jahres". Jetzt Vorschläge einreichen!

In den letzten Jahren ist ein großer Umbruch im deutschen Bildungssystem zu beobachten. Gerade die Einführung von Studiengebühren in sieben Bundesländern stellt eine große Zäsur dar, die zur Folge hat, dass noch weniger Menschen aus bildungsfernen und finanzschwachen Schichten ein Studium in Deutschland aufnehmen können. Aber nicht nur im Hochschulbereich ziehen die Länder sich immer mehr aus ihrer Verantwortung zurück, auch in anderen Bildungsbereichen ist eine Individualisierung der Kosten spürbar. "Vielerorts etwa steigen die Gebühren für Kindertagesstätten und Kinderkrippen, sinken die staatlichen Zuschüsse für Schulbücher", fasst André Schnepper vom "Aktionsbündnis gegen Studiengebühren" die Bildungspolitik der letzten Jahre zusammen. "Diesen Entscheidungen liegt jedoch keine Zwangsläufigkeit zu Grunde, sondern sie wurden und werden von bestimmten Personenkreisen und Interessensgruppen trotz sozialer Alternativen getroffen."

Um dies zu verdeutlichen, hat das "Aktionsbündnis gegen Studiengebühren" (ABS) zusammen mit der DGB-Jugend, dem "freien zusammenschluss der studentInnenschaften" (fzs), dem Landeselternrat der Gesamtschulen NRW und dem "Bund demokratischer WissenschaftlerInnen" den Preis "Chancentod des Jahres" ins Leben gerufen.
Der "Chancentod des Jahres" ist ein Preis, der an eine Person oder Organisation verliehen wird, die sich für die extreme Chancenungleichheit des deutschen Bildungssystems oder für die Vernichtung des übrig gebliebenen Restes an Durchlässigkeit verantwortlich zeigt. "Mit diesen Kampagnen wollen wir nicht nur die Probleme im Hochschulbereich thematisieren, sondern allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, ihren Unmut über die Bildungspolitik, die sie täglich hautnah erleben, zu äußern", macht Schnepper deutlich. "Soziale Ausgrenzung und Hürden gibt es in allen Bildungsbereichen. Dies zeigt nicht nur die 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes oder der OECD-Bericht "Bildung auf einen Blick"."

Seit dem 19. Februar 2008 können Schülerinnen und Schüler, Studierende, Eltern, aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger ihre Vorschläge an die sechsköpfige Jury schicken. Diese wird nach Ende der Einsendefrist (15.06.2008) über die Vorschläge entscheiden. Vorschläge können sowohl per Mail an chancentod [at] studis.de oder aber auch auf postalischem Wege an Aktionsbündnis gegen Studiengebühren, Wöhlertstraße 19, 10115 Berlin gesendet werden. Die Preisverleihung wird Ende Juni in Berlin erfolgen.

News Author: 
Oliver Bernasconi