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Hochschulförderung von links schlägt an

Bewerberzahlen in Hessen hoch wie nie

Wie unlängst <a href="http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/campus/1566114_Run-auf-Hess... bekannt wurde</a> , sind die Bewerberzahlen in Hessen zum Wintersemester 08/09 in die Höhe geschnellt. (Man sollte dabei aber beachten, dass Bewerberzahlen noch lange nichts über die spätere Zahl an Studierenden aussagt. Gerade die TU hat in den letzten Jahren bewiesen, dass sie dem Wegfall der ZVS und der dadurch explodierenden Zahl an Bewerbungen nicht Herr wird – und so einen Großteil der BewerberInnen wieder verliert, da sie von anderen Universitäten schneller die Immatrikulations-Bestätigung erhalten.)

Wir begrüßen aber die zusätzlichen BewerberInnen und sehen in ihnen ein klares Zeichen, dass die Politik der linken Landtagsmehrheit die richtige ist. Allein im nächsten Jahr werden die Hochschulen in Hessen mit 104 Mio. Euro zusätzlich gefördert. (Für die Universitäten bedeutet das eine Mittelerhöhung von ca. 5%, für die Fachhochschulen weitaus mehr - eine solche Erhöhung der Uni-Etare hat es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben!) Diese 104 Mio. Euro dürfen allein für Studium und Lehre verwendet werden – kommen also der Qualität der Lehre unmittelbar und vollständig zugute. Die Studiengebühren, die in Hessen 2 Semester lang erhoben wurden, sind dagegen nur in Teilen dahin geflossen, wo sie hingehörten. Ein eben so großer wie sinnloser Verwaltungsapparat verschlang ein Gutteil der Gelder der Studierenden – ohne dass diese einen Nutzen davon gehabt hätten. Dieser Apparat gehört nun genauso wie die diskriminierenden Langzeit- und Zweitstudiumsgebühren der Vergangenheit an.

Die steigenden Bewerberzahlen zeigen, dass die StudienbewerberInnen in ganz Deutschland die mit der zusätzlichen Förderungen der Hochschulen einhergehenden Möglichkeiten in Hessen zu schätzen wissen. Dass sie bei der Verwendung dieser Mittel ein enormes Mitspracherecht haben, freut nicht nur die Studierenden, sondern zeigt auch, wem im Hessischen Landtag an einer Demokratisierung der Hochschulen gelegen ist - und wer sich lieber hinter repressiven Herrschaftsstrukturen versteckt.

Selbst eine grobe Schätzung der Kosten für die Polizeieinsätze, die die Gebührenproteste der letzten Jahre unterdrücken sollten, zeigt, dass es Roland Koch und Udo Corts nie darum ging, die Hochschulen zu stärken. Dafür hätten sie mit Leichtigkeit die eben genannten Gelder verwenden können! Tatsächlich ging es ihnen nur darum, eine schleichende Privatisierung der Hochschulen einzuleiten, und sich dadurch aus ihren gesetzlich vorgeschriebenen Pflichten zu verabschieden. Doch das ginge auf Kosten unserer aller Zukunft – denn Deutschland braucht nicht weniger, sondern mehr Akademiker – und dazu ist es unbedingt notwendig, alle Gesellschaftsschichten zu involvieren - und nicht bloß die, die pro Jahr 1000, 2000 oder 10 000 Euro für das Studium ihrer Kinder auf den Tisch legen können!

News Author: 
Oliver Bernasconi