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Österreich: Morddrohungen gegen Haider Kritiker

Der tödliche Unfall Jörg Haiders, seines Zeichens Rechtspopulist (oder einfach Nazi?) führte im österreichischen Kärnten zu einem Personenkult. Sein Nachfolger greift nun die Universität Klagenfurt sowie Haider Kritiker an.

Um die Internetöffentlichkeit jenseits der Grenzen Kärntens darauf aufmerksam zu machen, dass nach dem <a href="http://www.20min.ch/digital/hardware/story/Raste-Joerg-Haider-viel-schne... Tod Seiner Pestilenz Jörg Haider</a> die Situation für KritikerInnen der orangefarbenen Gleichschaltung keineswegs entspannter geworden ist, sei auf die folgenden Geschehnisse um die Kabarettisten <a href="http://de.youtube.com/watch?v=wGMDTp5YLqE"> Stermann & Grissemann</a> hingewiesen, die leider zu ernst sind, um sie als Provinzposse abzutun.
So sagten Stermann & Grissemann, nachdem mehrere <a href="http://www.oe24.at/zeitung/kultur/Morddrohung_gegen_Stermann__Grissemann... Morddrohungen</a> gegen sie ausgesprochen wurden, ihren Auftritt an der <a href="http://www.literaturhaus.at/headlines/2008/11/05/"> Klagenfurter Universität</a> ab. Damit nicht genug, wurden nun auch dem <a href="http://diepresse.com/home/kultur/medien/427632/index.do?direct=428030&_v... Klagenfurter Veranstaltungsorganisator die Muttern am Rad seines Autos gelockert</a> , was allerdings glücklicherweise glimpflich ausging. Weniger glimpflich ist der Kommentar des neuen Landeshauptmanns Gerhard Dörfler (BZÖ) zu dem Vorfall. Der LH ist nämlich öffentlich der Meinung, dass der <a href="http://www.oe24.at/zeitung/oesterreich/chronik/kaernten/Anschlag_auf_Ver... Organisator wohl seine Winterreifen nicht richtig gewechselt habe.</a>
Dörfler ist schon seit längerem dafür bekannt, über ein gesundes Volksempfinden zu verfügen, welches er dem Rechtsstaat vorzieht, was wohl daraus resultiert, dass er sich nie mit dem Nationalsozialismus beschäftigt hat (vgl. <a href="http://derstandard.at/?url=/?id=1224776219374"> Der Standard</a> ). Trotzdem bezeichnete er sich jüngst noch als <a href="http://www.ktn.gv.at/default.asp?siid=37&arid=10392"> “menschlicher Brückenbauer”</a> , was die Frage aufwirft, ob KabarettistInnen zur Gattung Mensch gehören oder nicht.
Dass eben jener Dörfler nun am 08.11.2008 die <a href="http://www.langenachtderforschung.at/lnf2/?cat=5"> Lange Nacht der Forschung an der Universität Klagenfurt</a> eröffnen soll, lädt — ebenso wie der Umstand, <a href="http://www.literaturhaus.at/headlines/2008/11/05/"> dass das Rektorat derselben Universität dem ‘Wunsch’ Dörflers entsprochen hat, die Kabarettveranstaltung mit Stermann & Grissemann abzusagen, weil man ja für niemandes Sicherheit garantieren könne</a> und die Universität laut Dörfler schließlich <a href="http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20081031_OTS0209"> “eine Bildungseinrichtung und kein Tollhaus der Bösartigkeit”</a> sei — herzlich dazu ein, sich so seine Gedanken zu machen.
Es ist allerdings schön zu sehen, dass die Realität die Satire manchmal einholt. Zum Beispiel dann, wenn <a href="http://www.langenachtderforschung.at/lnf2/wp-content/uploads/pdf/Klagenf... im Programmheft zur Langen Nacht der Forschung auf Seite 12 davon die Rede ist, dass sich Kärnten auf der Überholspur befinde.</a> Die Frage ist jedoch, wo diese Überholspur verläuft — links, rechts? — und wohin sie schließlich führt: in den Graben? (sn)

News Author: 
senest.net