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Philipp S.: Eine materialistische Theorie der Geschichte – Walter Benjamins Griff nach der Notbremse und Adornos Versuch, die Ursachen der Vergangenheit zumindest nachträglich zu beseitigen.

Aufzeichnung: 
Autor_innen: 
Unbekannt
Donnerstag, 10. Juli 2014 - 19:00
Ort: 
Schlossgarten Cafe

Philipp S.: Eine materialistische Theorie der Geschichte – Walter Benjamins Griff nach der Notbremse und Adornos Versuch, die Ursachen der Vergangenheit zumindest nachträglich zu beseitigen.

10.Juli Schlossgarten Cafe 19:00

Noch vor 50 Jahren  schienen die Fronten klar: die Erinnerung an den Nationalsozialismus  richtete sich nicht nur gegen das Schweigen der eigenen Väter und Onkel,  sondern auch das er gesamten deutschen Öffentlichkeit. Diese wollte  lieber auf eine große Zukunft Deutschlands hinarbeiten und dazu einen  Schlussstrich unter die Geschichte ziehen, anstatt sich mit der  Erinnerung an die abzugeben die im Namen Deutschlands und seiner Zukunft  ermordet wurden. Vor diesem Hintergrund schien jedes Erinnern ein  Angriff auf den emsigen Wiederaufbau und die Ruhe und Ordnung zu sein –  kurz war praktische Subversion.

Wie aber steht es um die subversiven Potentiale von Erinnerung und  Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Zeiten in denen sich eine Breite  Erinnerungskultur etabliert hat und sogar Gedenkverstaltungen zur  Befreiung von Auschwitz oder zum Ende des Nationalsozialismus in  Bundestag und -rat mit Zitaten Theodor W. Adornos eröffnet werden?

Der Vortrag vergegenwärtigt zunächst die Überlegungen der Kritischen  Theorie zu Erinnerung und Geschichte, indem die Überlegungen aus Walter  Benjamins Thesen „Über den Begriff der Geschichte“ (1940) und Theodor W.  Adornos Vortrag „Was bedeutet Aufarbeitung der Vergangenheit“ (1960)  vorgestellt werden, um in Anschluss an diese eine materialistische  Theorie der Geschichte zu umreißen.