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Andreas Speit: Esoterik zwischen Faschismus und neuer Gesellschaft

Aufzeichnung: 
Quelle: 
Gegenstrom/Göttingen
Autor_innen: 
Andreas Speit
Mittwoch, 25. Januar 2012 - 18:30
Ort: 
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25.01.2012  Anndreas Speit: Esoterik zwischen Faschismus und neuer Gesellschaft

Ein tiefes Unbehagen gegen die Moderne ist seit Jahren in der bundesrepublikanischen Gesellschaft wahrzunehmen. Die Rückkehr der Magie, Druiden, Schamanen und Hexen ist offensichtlich. Es ist en vogue die Kälte der modernen Gesellschaft und die Grenzen der philosophischen
Aufklärung zu beklagen und zugleich die Wärmen von vormodernen Gemeinschaften und die Weite der spirituellen Ideen zu bewundern. Immer häufiger dienen esoterische und naturreligiöse Weisheiten zur Findung der individuellen Lebenskultur und werden zur Lösung von politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Problemen zu Rate gezogen.

Doch was in der spirituellen Literatur geraten und bei magischen Ritualen erfahren wird, bewegt sich auf alten Pfaden, die nicht immer zu einer menschenfreundlichen und umweltbewussten Welt führen. Keine Renaissance der Esoterik und Naturreligiosität die nicht zwischen
Emanzipation und Faschismus changierte. Immer öfter erscheinen bei der aktuellen Wiederkehr germanische Götter, arische Weisheiten und völkische Religionen. Esoterisch verklärt oder naturreligiös begründet werden Rassismus und Sexismus verbreitet.

Diese Tendenzen beleucht Andreas Speit und zeigt deren Argumentation auf. Dabei wird sowohl auf Prozesse innerhalb der extremen Rechten, als auch in der Esoterik eingegangen. Anhand von aktuellen Beispielen und historischen Vorbildern wird die Dimension dargelegt. Alleine die Grenzwanderungen dürften zur Diskussion einladen.

Andreas Speit ist Diplom-Sozialwirt, freier Journalist und Publizist. Er schreibt regelmäßig für die Informationsportale "Blick nach Rechts" und "Netz gegen Nazis", das Magazin "Der rechte Rand" und den Zeit-Blog "Störungsmelder". Er ist außerdem regelmäßiger Kolumnist der "TAZ-Nord" und hat für die Zeitungen "Jungle World" und "Der Freitag" geschrieben.