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Resolution des Studierendenparlaments für eine bunte Universität und gegen Diskriminierung

In der heutigen Sitzung des Studierendenparlaments wurde die folgende Resolution einstimmig verabschiedet. Der Beschluss ist ein weiterer Meilenstein zu einer vielfältigen und bunten Universität ohne Diskriminierung.
 

Resolution für eine bunte Universität und gegen Diskriminierung

Beschluss:

Das Studierendenparlament bekennt sich zu dessen vielfältiger Studierendenschaft. Der Campus der TU Darmstadt soll ein Ort sein, an dem Menschen mit vielfältigen Lebensentwürfen in gegenseitigem Respekt miteinander leben, lernen und arbeiten.

 

Das Studierendenparlament fordert die Universitätsleitung dazu auf

  • gemeinsam mit dem AStA Schutzräume für Frauen und queere Studierende einzurichten, wie dies an vielen anderen deutschen Universitäten bereits umgesetzt ist (vgl. z.B. Uni Kassel),
  • das Angebot an queeren Inhalten zu erweitern und eine Anlaufstelle für Studierende und Mitarbeiter*innen für queere Themen auszuweisen,
  • und ein entsprechendes Leitbild an die Partnerhochschulen zu kommunizieren und ein Bekenntnis dazu einzufordern.

 

Das Studierendenparlament fordert die TU Darmstadt weiter auf

  • die geschlechterspezifische Anrede auf Studienausweisen ab sofort ersatzlos zu streichen,
  • die geschlechterspezifische Unterscheidung (Student/Studentin) auf der Athene-Karte zu unterlassen,
  • und bereits ausgestellte Ausweise auf Anfrage kostenlos umzutauschen.

 

Begründung:

Die Arbeit des queer Referats im AStA der TU Darmstadt zeigte zum einen den großen Bedarf an Angeboten im LGBT*IQ-Bereich. Die gut besuchte "Queere Woche" vom 09.12. bis 13.12.2013, organisiert vom Gender-MINT-Projekt des Instituts für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik (Praxislabor) gemeinsam mit der KIVA-Gastprofessorin Helene Götschel sowie dem AStA der TU Darmstadt, unterstrich diesen Eindruck. 

Zum anderen zeigt sich in der täglichen Arbeit des AStA und seines queer Referats aber auch, dass Homo-, Inter- und Transphobie an unserer Universität existieren. Deshalb sieht die Studierendenschaft Handlungsbedarf. Es ist nötig queeren Studierenden einen Schutzraum und Anlaufstellen zu bieten und Sensibilität gegen Diskriminierung in der Universität zu schaffen. 

Darüber hinaus sind wir der Ansicht, dass das Bekenntnis zu LGBT*IQ Studierenden an der TU Darmstadt auch den weltweiten Partneruniversitäten kommuniziert werden muss. Wir fordern die Universitätsleitung deshalb dazu auf, ein klares Bekenntnis zu diesem Umstand ihrerseits zu formulieren und von ihren Partneruniversitäten einzufordern (bspw. in Russland und Iran).

 

Einen ersten Handlungsschritt in Richtung diskriminierungsfreie Universität sehen wir in der Anpassung der Studierendenausweise und der Athene-Karte. EineF estlegung auf Geschlechterbinarität übersieht andere Identiätszuschreibungen, wodurch Studierende derzeit diskriminiert werden.

Die Angabe des Geschlechts verstößt gegen §5 (1) der Hessischen Immatrikulationsverordnung, wo die enthaltenen Angaben abschließend aufgezählt sind. Die Anrede oder eine Geschlechtsangabe ist dort, ebenso wie im Personalausweisgesetz oder der Fahrerlaubnis-Verordnung, nicht enthalten. Der Wegfall soll schnellstmöglich umgesetzt werden - bereits ausgestellte Studierendenausweise mit geschlechtsspezifischer Anrede sollten umgetauscht werden können. 

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Begriffserklärung: LGBT*IQ: Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*-Menschen (transidente, transsexuelle und andere trans*Menschen), Intersexuelle und queere Menschen