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Was singt ihr da eigentlich?

die DGB Hochschulgruppe organisiert gemeinsam mit dem AStA der TU Darmstadt einen Vortrag mit Prof. Dr. Benjamin Ortmeyer zum Thema „Das Deutschlandlied. Nationalhymne für eine demokratische Republik?“    

Wann ? Mittwoch, den 18.07.2018 um 18:15 Uhr

Wo? DGB-Haus Darmstadt, Rheinstraße 50 im Hans Böckler Saal

Die Überlebenden der NS- Verfolgung konnten nach 1945 das Deutschlandlied wahrlich nicht mehr hören. Zusammen mit dem Horst-Wessel-Lied war es die Begleitmusik bei den NS-Verbrechen in Deutschland und vielen anderen Ländern.

Hoffmann von Fallersleben war keineswegs ein glühender Demokrat, sondern ein Militarist und Monarchist. Entstanden war das Lied als Ausdruck eines deutschen Nationalismus, der von Juden- und Franzosenfeindschaft geprägt war.

Nach 1945 war das Lied hoch umstritten und es gibt bis heute kein Gesetz, das es zur Nationalhymne erklärt. Aber es wird so genutzt! Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in Bern grölten tausende Fußballfans die erste Strophe „Deutschland, Deutschland über alles“.

Der deutsche Nationalismus blüht auch heute wieder. Eine genaue Analyse des Textes der drei Strophen zeigt, dass es für eine demokratische und humanistische Tradition völlig unbrauchbar ist.

„Den Deutschen aber bricht das Lied aus der Brust, unwiderstehlich. Soweit ihnen die Tränen der Freude nicht die Stimme im Hals ersticken, singen sie alle, alle ohne Ausnahme, das Deutschlandlied. Niemand, auch nicht ein einziger, ist dabei der von ‚Einigkeit und Recht und Freiheit’ singt. Spontan, wie aus einem einzigen Munde kommend, erklingt es ‚Deutschland, Deutschland über alles in der Welt’.“ (Bunte Illustrierte 1954, Nr. 15)