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ANTISEMITISMUS HEUTE- Antisemitismus 2.0: Ist Judenhass wieder en vogue?“

Thursday, November 13, 2014 - 7:30pm
Ort: 
Justus-Liebig-Haus Darmstadt

Die Podiumsdiskussion führt der Förderverein Liberale Synagoge gemeinsam mit dem ASTA der TUD durch.

Eintritt: 5 Euro

Auf dem Podium sitzen:

Sacha Stawski (Gründer, Präsident und Chefredakteur von Honestly Concerned, Ffm)

Matthias Jakob Becker (TU Berlin Technische Universität Berlin, Institut für Sprache und Kommunikation, Fachgebiet Allgemeine Linguistik)

Pfarrer Martin Schneider (Ev. Stadtkirche)

Jürgen Planert (DGB-Vorsitzender Südhessen)

Dr. Matthias Küntzel (Lübeck)

Gerade die Stolperstein-Anschläge im Landkreis und die rechtsextremen, das Auftauchen von autonomen Nationalisten in Dieburg und islamistisch motivierten Formen des Antisemitismus zeigen, wie notwendig diese aktuelle Debatte ist“, so die stellv. FLS-Vorsitzende Barbara Ludwig. Dabei würden auch und gerade die neuen Untersuchungen des Berliner Instituts für Linguistik an der TU Berlin im Blickpunkt: Demnach nähmen antisemitische Beleidigungen und Schmähungen im Internet gerade in letzter Zeit rasant zu. Gleiches gelte für Zuschriften an den Zentralrat der Juden in Deutschland, die von dem Forscherteam um die Berliner Antisemitismusforscherin Professorin Dr. Monika Schwarz-Friesel ausgewertet werden. Deren Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Matthias Jakob Becker, werde die Ergebnisse dieser empirischen Untersuchung zur Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert vor Beginn der Podiumsrunde in einem Impulsreferat näher vorstellen. Zentrale These der Berliner Forscherin: „Judenfeindschaft war in den letzten Jahrhunderten nie nur an den Rändern der Gesellschaft, sondern immer auch unter sehr gebildeten Menschen zu finden. Antisemitismus ist keineswegs ein Randgruppenphänomen oder nur bei der extremen Rechten zu finden. Wir haben auch einen obsessiven linken Antisemitismus und Antizionismus, der sich gegen Israel richtet. Bildung schützt nicht immer vor judenfeindlichen Gefühlen, wie die zahlreichen Mails von Akademikern an den Zentralrat und die Israelische Botschaft zeigen. Judenfeindschaft ist trotz aller Aufklärungsarbeit nach dem Holocaust noch immer in Teilen der Gesellschaft, auch in der Mitte, tief verankert.