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FÄLLT AUS MEDIEN UND MEINUNG: Prof. Dr. Gerhard Vowe "politische Kommunikation in der Online-Welt. Wie verändert sich die Politik durch das Internet"

Montag, 6. Juli 2015 - 18:30
Ort: 
Studentenwerk Raum Nizza

Leider müssen wir die Veranstaltung absagen.

Wir bemühen uns den Vortrag nachzuholen.

 

 

Der Siegeszug des Internets hat die Kommunikation in allen Lebensbereichen grundlegend verändert: in Arbeit und Wirtschaft, in Partnerschaft und Erziehung und eben auch in der Politik. Das wirft viele Fragen auf: Wie sehen diese Veränderungen konkret aus? Wie sind diese Veränderungen zu bewerten? Und wer sind die Gewinner und wer die Verlierer dieser Veränderungen?

In dem Vortrag werden diese Fragen in vier Schritten beantwortet.

  • Im ersten Schritt wird eine Zeitreise unternommen, und zwar durch die Geschichte der politischen Kommunikation. Dabei wird deutlich werden, wie sehr das jeweilige Leitmedium die politische Kommunikation der Epoche prägt. So ist die Antike geprägt vom Forum, das Mittelalter vom Buch und die Neuzeit von der Presse. In der Moderne lösen sich rasch das Radio, das Fernsehen und das Internet als Leitmedium ab und prägen jeweils die politische Kommunikation.
  • In einem zweiten Schritt wird deutlich gemacht,was das Prinzip der Online-Medien ist, also der Medien, die auf Basis desInternets arbeiten. Das Prinzip ist Konvergenz, das Zusammenwachsen von bislang getrennten Teilen. So wachsen im Internet das Telefonnetz, der Computer und dasFernsehen zusammen, Konvergenz hat aber noch mehr Dimensionen, nicht nur eine technische, sondern auch eine kommunikative und eine soziale Dimension.
  • Im dritten Schritt werden die Veränderungen der politischen Kommunikation in einer veränderten Medienwelt dargelegt. Dies ist zum Beispiel die Pluralisierung der politischen Kommunikation, also eine Vervielfachung derjenigen, die sich zu aktuellen Themen zu Wort melden und ihre Interessen einbringen. Eine andere Tendenz ist die Dynamisierung, also eine Beschleunigung des Handelns und Erlebens. Alle diese Tendenzen sind weder gut noch böse, sie sind ambivalent. Darum werden sie auch so unterschiedlich beurteilt.
  • In einem vierten Schritt wird am Beispiel der Bürgerbeteiligung deutlich gemacht, wie das Internet nachweislich die Politik verändert. Man kann nachweisen, wer das Internet dafür nutzt, sich zu informieren und die Meinung öffentlich zum Ausdruck zu bringen, um politische Entscheidungen beeinflussen zu können.

Dies alles läuft darauf hinaus, dass wir vor einem epochalen Wandel der politischen Kommunikation und damit auch der Politik stehen.

Denn Politik ist auf politische Kommunikation zwingend angewiesen. Es kommt darauf an, diesen Wandel zu gestalten – auch als einzelne Person und nicht nur diejenigen, die mit dem Internet groß geworden sind.