Es ist sehr wichtig, dass in den meisten Städten und Gemeinden eine ehrenamtlich getragene und öffentlich mehr oder weniger unterstützte „Willkommenskultur“ entstanden ist. Diese bildet eine äußerst wichtige gesellschaftliche Gegenkraft zu dem Rassismus von PEGIDA, AfD und Co.
Leider ist jedoch festzustellen, dass jenseits der Kommunalpolitik an der Abschottung Europas festgehalten wird. Als Reaktion auf den Andrang der Schutzsuchenden werden die Wege nach Europa weiter versperrt. Dazu patrouilliert neuerdings die Bundesmarine in der Ägäis, und die Türkei wird als „Torwächter“ bezahlt und trotz ihrer anheizenden Rolle in den Konflikten im Nahen Osten politisch unterstützt. Juristisch wird das individuelle Asylrecht durch die immer weiter ausufernde Definition von „sicheren Dritt- und Herkunftsstaaten“ ausgehöhlt. DIE LINKE lehnt die Demontage des Asylrechts ab, fordert sichere Fluchtkorridore nach Europa und will die Fluchtursachen beseitigen.
Die Versorgung und Betreuung der neu angekommenen Flüchtlinge sowie später die Integration derjenigen, die dauerhaft bleiben, ist eine große Aufgabe. Auch wenn vieles über ehrenamtliches Engagement abgedeckt wird, sind diese nicht ohne zusätzliches Personal bei den städtischen Einrichtungen von der Kinderbetreuung bis zum Einwohnermeldeamt zu leisten. Das Umschichten aus anderen Arbeitsbereichen kann nur eine kurzfristige Lösung sein. Es müssen neue Stellen eingerichtet werden. Der Willkommenskultur muss eine Willkommensstruktur folgen!
DIE LINKE beteiligt sich an politischen Strukturen, die die Selbstorganisation der Geflüchteten stärken und die sie dabei unterstützen, ihren Interessen zu artikulieren und durchzusetzen. Wir haben z.B. das „Willkommensfest“ der Vernetzung „Refugees Welcome! Darmstadt“ am 27.9. am Nordbad unterstützt, und wir machen mit beim samstäglichen Flüchtlingscafé im Halkevi.